Ethik-Ausflug: Caritas – Weg der Not

Zusammen haben die SchülerInnen der beiden Ethik-Gruppen von Frau Angerer und Herrn Ringler einen Weg der etwas anderen Art bestritten.

Anfang Mai sind wir an einem sonnigen Nachmittag nach Innsbruck gefahren, um dort mit einem Mitarbeiter der Caritas einen Workshop zu machen und einen genaueren Einblick in die Organisation zu bekommen. Zuerst machten wir ein Brainstorming und stellten fest, dass Not viele Gesichter hat und für jeden unterschiedlich aussieht. Außerdem durften wir auch die einzige Mitarbeiterin der Rechtsabteilung der Caritas Innsbruck kennenlernen. Sie erzählte uns von Rechtsangelegenheiten, von denen vor allem Menschen in Not betroffen sind und wie sie ihnen hilft, mit diesen umzugehen.

Dann starteten wir unseren Rundgang bei der Mentlvilla. Eine Einrichtung für Menschen mit Suchterkrankungen, die als Auffangnetz für genau diese dient. Vor allem die Anzahl der Spritzen, die tagtäglich in der Mentlvilla kostenlos verteilt werden, hat mich sehr überrascht. Pro Tag werden bis zu 1500 saubere Spritzen im Tausch mit je einer benutzen Spritze verteilt. Dieses Angebot schützt nicht nur die Konsumenten, sondern auch die restliche Gesellschaft, die vor den benutzen Spritzen geschützt wird.

Unser Weg führte uns dann zum Chill out, ein Haus, das sich um Jugendliche im Alter von 12-24 kümmert, die nicht wissen, wohin sie sollen. Dabei wird ihnen nicht nur eine Unterkunft geboten, sondern auch bei der Lösung ihrer Probleme geholfen.

Direkt daneben zu finden ist das Dowas. Darin finden Menschen Hilfe, die kurz davor sind ihr Zuhause zu verlieren oder es bereits verloren haben. Die MitarbeiterInnen des Dowas helfen nicht nur bei bürokratischen Angelegenheiten, es ist ebenfalls möglich, im Dowas eine Meldeadresse zu bekommen. Diese macht beispielsweise die Jobsuche erst richtig möglich.

Das Ende des Weges war der Tiroler Sozialmarkt. Eigentlich ein ganz normaler Supermarkt mit dem Unterschied, dass er nur für Menschen offen steht, deren Einkommen unter einer bestimmten Grenze liegt. Dieser Markt hat jedoch noch eine andere Funktion, nämlich werden dadurch weniger Lebensmittel entsorgt, da sich auch Hotels und Supermärkte dazu bereit erklärt haben, übrige Lebensmittel zu spenden.

Durch den Workshop wurde vielen von uns ein weiteres Mal bewusst, wie dankbar wir für unseren Wohlstand sein können und wie wichtig es ist, dass es Freiwillige bei der Caritas gibt, die Menschen helfen, die sich selbst nicht mehr helfen können.